JETZT BESTIMME ICH! nach Juli Zeh in einer Bearbeitung durch MeineDamenUndHerren
Premiere: 16.5.2017 auf Kampnagel, (HH)
mehr Informationen hier: http://www.kampnagel.de/de/programm/jetzt-bestimme-ich/
„JETZT BESTIMME ICH!“, das vierte Kinderstück des inklusiven Hamburger Theater-Ensembles MEINE DAMEN UND HERREN, bringt das gleichnamige Bilderbuch von Juli Zeh und Dunja Schnabel auf die Bühne. Es geht um Selbst-, Mit- und Fremdbestimmung – und zwar am Beispiel von Familie Wiefel, die sich wieder einmal nicht entscheiden kann, wohin der Samstagsausflug gehen soll; und die daraufhin beginnt, alle möglichen Wege der Entscheidungsfindung auszuprobieren.
Insbesondere schwächere Gruppen unserer Gesellschaft – Kinder, ältere und behinderte Menschen, Menschen mit sprachlichen Barrieren oder eingeschränktem Zugang zu alltäglichen Entscheidungsträgern – haben in vielen gesellschaftlichen Bereichen nur begrenzte Möglichkeiten zu Mitbestimmung und Mitsprache. Andere mögliche Formen der Kooperation zwischen Stärkeren und Schwächeren sind nicht selbstverständlich und müssen überhaupt erst mal gewagt, ausprobiert, ja vielleicht sogar erfunden werden. Auch deshalb ist die Besetzung der Theaterversion von „JETZT BESTIMME ICH!“ inklusiv: Zusammen mit drei SchauspielerInnen mit Behinderung von MEINE DAMEN UND HERREN spielen in diesem Stück zwei Mitglieder der Kindertheatergruppe TRAUMMASCHiNE Inc.. Und den stückbegleitenden Bestimmer-Parcours hat das Team zusammen mit Schulkindern zwischen 8 und 13 Jahren der Bugenhagenschule Alsterdorf und der GTS Sternschanze erarbeitet.
Zudem wurde eigens für das Stück unter den übrigen Ensemblemitgliedern ein inklusiver „Aufsichtsrat“ gegründet, der den Entstehungsprozess des Stückes mit Fragen und Anregungen begleitete und seine Beobachtungen, Fragen und Anregungen für das Publikum dokumentiert.
Mit der Frage nach Partizipation und Mitbestimmung beschäftigt sich das Ensemble von MEINE DAMEN UND HERREN übrigens auch außerhalb von dem Projekt „JETZT BESTIMME ICH!“: Deshalb realisieren dort seit ein paar Jahren auch RegisseurInnen mit Behinderung ihre eigenen Regieprojekte, und alle zusammen suchen nach anderen, gleichberechtigteren Formen, die künstlerischen Ziele, Projekte und den Arbeitsalltag in ihrer Theaterwerkstatt zu bestimmen und zu gestalten.