Die Kindertheatergruppe, mit der ich seit Jahren seltsame Stücke entwickele:
Traummaschine Inc. entwickelt als multidisziplinäres Ensemble Kindertheaterstücke, die den öffentlichen Raum Hamburg und Münchens erobern. Die Kunstsparten-übergreifende Zusammensetzung der Gruppe ermöglicht einen Zugang, der das Publikum auf sehr vielen Ebenen anspricht. Die Story ist dabei nur eines von mehreren Erzähl-Werkzeugen. Ebenso wichtig sind die Musik und das Spiel mit Figuren und Material, das akustische und visuelle Bilder entstehen lässt. Die Natur bzw. die urbane Landschaft spielt in den Stücken von TRAUMMASCHINE Inc. eine wichtige Rolle. Die Künstler*innen animieren das Publikum animieren mit der Umgebung in eine ästhetische Kommunikation zu treten. Durch die Beteiligung am Geschehen schaffen wir Möglichkeiten für das Empowerment von Kindern und Jugendlichen als Gestaltende. Alle werden zur Teilhabe am künstlerischen Prozess eingeladen, so dass die Grenze zwischen Performer*innen und Zuschauer*innen verschwimmt. Alle beeinflussen gleichermaßen den Prozess, der ohne die Teilhabe gar nicht in Gang kommen würde.
Mit unseren Stücken waren wir bereits auf dem überregionalen Hart am Wind-Festival, dem Hamburger Kindertheater-Festival und dem Hauptsache Frei-Festival eingeladen. Gemeinsam mit dem inklusiven Ensemble MeineDamenUndHerren entwickelten wir das Stück „Jetzt bestimme ich!“ und wurden damit zum Augenblick Mal!- Festival eingeladen.
Wasserwege
Die kommenden drei Jahre stehen im Zeichen der elementaren Ressource Wasser:
Wasser erhält uns am Leben, kann jedoch auch zerstörerisch sein: in Form von steigendem Meeresspiegel, Überschwemmungen, Tsunamis. Aber es steht auch für Fruchtbarkeit und Erneuerung. Planeten stuft man als potentiell bewohnbar ein, wenn auf ihnen Wasser nachgewiesen wird. Erwachsene Menschen bestehen zu 70 % aus Wasser, Kinder sogar zu 75 %. Wasser ist wichtig.
“Hirn der Finsternis” ist das erste von der Wasserwege-Reihe:
es geht um die Suche nach einem verschwundenen Bach, der die Suche nach den Erinnerungen eines vergesslichen Kapitäns spiegelt. Ein Stück über das Gehen und Vergessen.
„Happs“ zählt eine Geschichte von Gefahr und wie die Menschen damit umgehen: Ein Hai macht die Küste unsicher, aber muss man deswegen gleich die Strände sperren?
In „Deathmarschen“ sind nach einer Sturmflut ganze Landstriche überschwemmt. Ein Junge und seine Mutter sind vom Rest der Welt abgeschnitten und begegnen Wesen, die aus dem Meer steigen.
Im „Seestück“ wandeln wir auf den Spuren Kapitän Nemos, es geht um Wasserverschmutzung und Nachhaltigkeit: Ein Stück über Mißtrauen und Glauben in die Menschheit.
Auch unsere beiden älteren Stücke, die das Wasser im Zentrum haben, werden erneut gezeigt:
“Die katastrophale Johanna“ verquickt die Geburtstagsfeier eines unpassenden Mädchens von heute mit dem Mythos der Westernlegende Calamity Jane, und treibt mit dem Wasser in einen Strudel aus Zuschreibungen und Identitäten.
„Kids Carraldo“ spannt das Publikum für für eine wahnwitzige Idee ein: Ein riesiger Eisbecher muss über den Berg geschafft werden. Gemeinsam finden wir in diesem Theaterabenteuer heraus, was Wut und Wille, aber auch Lust und Unfug bewegen können.
Grafik: Raoul Doré